hoch soll er leben!

wie wir kindergeburtstage überstehen, ohne dabei verrückt zu werden.

die geburtstage meiner kinder waren die bisher einschneidendsten erfahrungen meines lebens. sie waren schmerzhaft, erschreckend, traumatisch und pures glück auf einmal.

und sie waren der beginn der größten und anstrengendsten herausforderung überhaupt. und trotzdem würd ich’s immer wieder erleben wollen. ich würd nichts daran ändern. das ist doch wahnsinn! was machen unsere kinder mit uns!?



wir feiern das leben


meine kinder haben mich nie darum gebeten, geboren zu werden. ich ganz allein hab entschieden, dass ich mutter sein und kinder haben will.

in meinem artikel “manchmal würd ich gern …” hab ich schon mal näher beschrieben, was diese große verpflichtung für mich bedeutet.

für mich ist deshalb ganz klar: wenn sich der geburtstag meiner kinder jährt, werden sie gefeiert. an diesem tag sind sie ganz allein die könige der welt. sie dürfen eine dekadente krone auf ihre köpfe setzen und leben hoch. hoch! hoch!

wir feiern ihr leben. wir feiern, dass sie bei uns sind - gesund und glücklich. wir feiern, dass sie uns geschenkt wurden und schieben für 1 tag beiseite, wie anstrengend das leben doch manchmal ist. 1 tag lang lachen wir und schweben auf wolken.



ohne arbeit keine party


schön wär’s …
also ich will ja ehrlich mit euch sein.

natürlich ist ein geburtstag was ganz besonderes. die kinder fragen schon 4 tage vor dem eigentlichen fest, wann es denn nun endlich soweit ist. 1 tag davor sind sie dann nur noch aufgeregt und können es nicht mehr erwarten.

für mich als mama bedeutet so ein tag aber trotzdem einen haufen arbeit.
als ich mal mit meinem sohn wegen irgendwas schimpfen musste, erwiderte er, dass ich zu seinem nächsten geburtstag nicht mehr eingeladen sei.

“ok. das find ich schade. aber weisst du, was noch viel schlimmer ist?”

“was denn?”
“wenn ich nicht eingeladen bin, gibt’s auch keine party. keinen kuchen. keine deko. keine gäste. kein nix.”

“ok. du kannst kommen.”

niiice, da hab ich aber nochmal glück gehabt.


 

ab wann macht eine party sinn?


als unser sohn auf seinen dritten geburtstag zuging und in der kita die ersten kleinen freundschaften geschlossen hatte, war es soweit: er durfte zum ersten mal gäste für seinen geburtstag einladen.

er konnte sich zu dem zeitpunkt gut artikulieren und halbwegs gesittet mit anderen kindern spielen. er wusste, warum wir an diesem tag ein lied für ihn singen und mama einen kuchen für ihn backt.

er war soweit.



wen laden wir ein?


nun schwebt das große fragezeichen im raum: wen laden wir denn ein und wenn ja, wie viele? tja, keine ahnung. ich bin ja nun auch zum ersten mal mama. also suchte ich rat bei einer freundin mit kind im kindergeburtstagsalter. sie meinte, sie hat eine faustregel, die immer für strahlende gesichter und ein halbwegs entspanntes fest sorgt.

ihr kind darf so viele kinder einladen, wie alt er wird. an seinem 5. geburtstag darf er also 5 kinder einladen. klingt gut, dacht ich mir. das mach ich auch.

als mein sohn 3 wurde, konnte er selbst noch nicht bis 3 zählen. infolge zählte er alle kinder auf, die er nett findet. hmm … nun sag mal deinem kind, dass er ungefähr 10 davon vergessen und sich auf 3 festlegen soll.

ich fragte ihn, mit wem er am allerliebsten spielt.
gut, name notiert.

und wer ärgert dich immer viel?
gut, name gestrichen.

und wer soll uns bald mal besuchen kommen? 

name notiert.

gibt es jemanden, der unbedingt dabei sein muss?
ja? cool! name notiert.

prima! dann haben wir ja 3 kinder, die du einladen kannst. weißt du was? du schläfst nochmal 1 nacht drüber und wenn du morgen früh immer noch genau die selben 3 kinder einladen magst, machen wir das!

seit wir in der schweiz leben, haben wir uns angewöhnt, zum kindergeburtstag auch die eltern der kinder mit einzuladen. wenn die kinder noch klein sind, gehen sie oftmals sowieso gern mit der mama oder dem papa zu anderen kindern. und für uns ist es super, weil wir so unterstützung bei der betreuung bekommen und auch ganz einfach neue leute kennenlernen. das ist super!


wann soll die sause steigen?


ich geb zu - die einladungen zum 3. geburtstag fielen noch ziemlich unkreativ aus. ich hab den mamas eine nachricht geschickt oder sie persönlich gefragt, wenn ich ihnen mal über den weg lief.

als ich sie einlud, fragten mich natürlich alle, wann und wo und wie und was. ist ja klar.

und ich muss sagen, über das wann hab ich mir tatsächlich einige gedanken gemacht.
mein sohn machte zu dem zeitpunkt keinen mittagsschlaf mehr. seine stresstoleranz ließ jedoch mit zunehmender müdigkeit gegen nachmittag nach. seinen kleinen gästen wird’s ja wahrscheinlich ähnlich gehen. also schloss sich eine party am nachmittag damit quasi schon aus.

aber wann ist denn eine gute zeit?

wir laden zum kindergeburtstag am vormittag ein. und wir setzen bereits in der einladung eine fixe zeit für’s ende der veranstaltung fest. damit können alle ihren tag danach planen.



was machen wir?


nun erinnern wir uns doch alle noch, wie aufgeregt wir als kinder waren, wenn wir geburtstag hatten. also ich zumindest kann mich noch leise erinnern. 


meine kindergeburtstage fanden immer bei uns zuhause statt. wenn es drinnen zu anstrengend wurde, gingen wir in den garten oder manchmal war auch ein kurzer ausflug geplant.
ich kann mich, zum beispiel, dran erinnern, dass meine eltern mal für meine freunde und mich eine pferdeschlittenfahrt durch den wald organisiert hatten. ich hab ja im januar geburtstag und damals gab es im januar noch recht zuverlässig ganz feinen schnee. das war mega!

nun reicht meine erfahrung als mama bis zu einem kind, welches seinen 4. geburtstag feiert. mein sohn hat also bisher 2 kindergeburtstage mit eingeladenen freunden erlebt und beide fanden zuhause statt.

wir kennen ihn und wissen, dass er gern mal ein wenig überdreht, wenn er sich in lauten umgebungen mit vielen menschen befindet. für uns ist zuhause-feiern in seinem jungen alter also nur logisch. zuhause hat unser kind seine gewohnte umgebung. sein kinderzimmer, seine eigenen spielsachen. wenn ihm alles mal ein bisschen zu viel wird, kann er sich kurz zurückziehen.

ich kann spiele planen, aber meistens lassen wir die kinder einfach selbst ihren flow finden. wenn wir sehen, dass sie einfach wunderbar  miteinander spielen, dann lassen wir sie. warum soll ich das unterbrechen für ein spiel, was ihnen vielleicht gar keinen spaß macht?
es geht doch hauptsächlich darum, dass die kinder ein paar schöne stunden miteinander verbringen können.



was essen wir?


was ist denn ein geburtstag ohne gutes essen?

ein reinfall, oder!?

aber was präsentiere ich denn kindern, die ich größtenteils gar nicht gut genug kenne, als dass ich weiß, was sie gern essen?

ich mach’s mir da, ehrlich gesagt, nicht unbedingt einfach. ich bereite verschiedene sachen vor, von denen ich glaub, dass für jeden was dabei ist.

ein kuchen muss natürlich sein. ist ja klar. und vielleicht noch muffins. und auf jeden fall auch was herzhaftes. zucker geht bei unserem sohn direkt in den kopf. also brauchen wir auch was ohne. ich mach da mit vorliebe verschiedene dips, gemüsesticks, frisches brot und einen schönen salat.  
und jedes jahr auf’s neue beobachte ich, wie die kinder den kuchen essen und die eltern die dips.
 


wie drehen wir nicht durch?


jetzt ist es ja so: wir lieben unsere kinder und wollen nur das beste für sie. und ganz besonders ihr geburtstag soll doch unvergesslich werden.

die kinder sind da, ihre eltern auch. das essen ist vorbereitet, die wohnung dekoriert. alle spielen. es wird hin- und hergeflitzt, gelacht, geschrien und gesungen. hier und da fällt mal jemand hin. es wird geweint. das ist ja eigentlich gar nix für mich. ich hab in meinem blogpost “endlich ruhe.” schonmal erzählt, wie mehr oder weniger gut ich mit großem durcheinander klarkomm.

da bei unseren parties auch die eltern dabei sind, haben wir immer die möglichkeit unser leid zu teilen. und wir wissen ja - geteiltes leid ist halbes leid. und wirkliches leid ist es doch auch überhaupt nicht.
unsere kinder genießen ihren großen tag. sie sind aufgeregt und glücklich drüber, dass ihre freunde nur für sie gekommen sind. das ist doch grund genug, 1 mal drüber weg zu sehen und den tag mit meinem kind zusammen zu genießen!

ich fass für dich gern nochmal zusammen, wie du deinen gelungenen kindergeburtstag planen kannst.


 

checkliste für den perfekt unperfekten kindergeburtstag
allgemeines
  • finde heraus, was wünscht sich dein kind? [location, essen, programm]?
  • gästezahl genau definieren und deinem kind kommunizieren
  • zeitrahmen für die party festlegen
  • einladungen rechtzeitig verschicken [mindestens 2-3 wochen im voraus]
  • dürfen | müssen eltern und | oder geschwister mitkommen?
  • sprich mit den eltern der eingeladenen kinder über passende geschenke
bei feier zuhause
  • essen planen [gute mischung zwischen süß und herzhaft kommt immer gut an]
  • kinderzimmer aufräumen
  • wohnung nochmal sauber machen
  • sitzmöglichkeiten für alle vorbereiten | bereitstellen
  • unnötige | gefährliche | wertvolle gegenstände aus dem weg räumen
  • deko in wohnumgebung einbinden
bei feier in externer location
  • finde heraus, wo möchte dein kind feiern? [indoor-spielplatz, museum, park, restaurant, ...]  
  • location rechtzeitig im voraus buchen [besonders beliebte orte sind gern schon über monate ausgebucht]
  • mit den verantwortlichen der location über's essen sprechen. kannst du was mitbringen?
  • leg fest, wie ihr zur location kommt. stellt ihr eure autos zur verfügung oder müssen die gäste-kinder dahin gebracht werden?
  • das gleiche gilt für den nachhauseweg
  • müssen die eltern zur aufsicht | betreuung mitkommen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert