bom dia portugal!

so lange haben wir drauf hingefiebert. auf unseren urlaub. unseren ersten richtigen Familienurlaub seit kurz nach der Geburt unserer Tochter vor 2 jahren.


ok, gut - wir waren 1 paar mal in island und haben auch hier und da mal einen ausflug hier hin oder da hin gemacht. Aber zum erholen sind wir dabei nie gekommen.


in island ist alles anders 


island bedeutet für meinen Mann und uns arbeit. Wenn wir nach Island fliegen, muss er arbeiten. Für mich sind diese Zeiten umso anstrengender, da unsere kinder dort nicht in die kita oder Vorschule gehen, sondern gaaanz viel Freizeit zuhause haben. 


Unsere Familie, die da lebt, ist ja auch berufstätig. Also verbring ich jeden Tag in island mit den kindern ziemlich allein. 


Aber hey! Genug gejammert! Heute sind wir nicht in Island. Heute bin ich nicht mit meinen Kindern allein.

 

heute hab ich frei!


Wenn du wissen willst, wie unsere Reise war und immer noch ist und warum ich eigentlich ein blaues Auge hab und ausschau , wie ein zweitklassiger preisboxer, dann lies weiter!


Heute, jetzt gerade lieg ich am Strand und genieß ein paar Stunden abseits jeglicher verantwortung und Aufgaben. Ich bin ans Meer gefahren [du kennst mich ja - was gibt es schöneres als das meer!?] und hab mir abseits aller sonnenhungrigen badegäste ein ruhiges Plätzchen mit im Wind wedelnden Gräsern in den Dünen gesucht. Vor mir die unverbaute Sicht auf die sich wild brechenden Wellen des atlantiks. Das Wasser funkelt in den schönsten türkistönen. Unter meinen Füßen spüre ich den warmen, weichen sand und auf meinem Rücken brennt die vormittagssonne. Um mich herum höre ich das wehen des warmen Windes. Er bringt eine erfrischende Abwechslung in die heiße umgebung.

endlich klappt's mal 


Ich bin ganz bei mir und lass die Natur auf mich wirken. Zum 1. mal seit wir hier sind. Heute ist Tag 6 unserer Reise. 


wir wollten schon lange mal nach Portugal kommen. Irgendwie kam doch aber immer was dazwischen. Oder wir haben eine Ausrede gefunden, um erstmal woanders hin zu fliegen. 

Damit war jetzt Schluss. 


Als der beste Freund meines Mannes und Patenonkel unseres sohnes uns zuletzt bei uns zuhause in der Schweiz besuchte, machten wir Nägel mit Köpfen. Gut, dass er Portugiese ist.

 

1 wundertüte, bitte!


Wir buchten unsere Flüge und ließen uns überraschen, was da auf uns zu kommen würde.


nur eines wussten wir: wir würden nach Lissabon fliegen, dort aber nicht bleiben. 

Also dann - auf ins Abenteuer!

die besten abenteuer beginnen nachts


Mitten in der Nacht, um 3:15 Uhr weckten wir unsere Kinder und trugen sie halb verschlafen ins Taxi, dass uns zum Flughafen bringen sollte. 


Wir hatten den 6:20 Uhr-Flug gebucht. Der war für uns als 4-köpfige Familie einfach 3x günstiger als der wohl wesentlich angenehmere Flug um 10:30 uhr.


Unser Sohn [4] kennt sich ja inzwischen aus. Unser kleiner Reiseprofi. Er weiß genau. Was alles zu tun ist, bis wir ins Flugzeug einsteigen dürfen. Koffer und Kinderwagen abgeben bei. Check-in. Uhr ab bei der Sicherheitskontrolle und fix noch das Wasser austrinken. Kleines müsli zum frühstück und dann zum gate - Flugzeuge gucken. Alles läuft wie geschmiert. 


Wir sind sogar alle ziemlich gut drauf - mal auf die frühe Tageszeit geschaut. Ok, gut - die einzige, die morgens nicht angesprochen werden sollte, bin dann doch auch nur ich. Zum Glück bin ich der einzige Morgenmuffel in unserer Familie. Das macht solche morgendlichen Trips wesentlich erträglicher, als wenn die ganze Sippe schlecht drauf wär.

fliegen? können wir.


Unsere Tochter ‚saß‘ zum ersten Mal in einem Flugzeug als sie 7 Wochen alt war. Unser sohn mit 3,5 Monaten. Seitdem sind wir immer wieder geflogen. Routine also. In meinem Artikel "eine kindheit auf reisen" hab ich das auch schonmal erzählt. Schau doch ach mal da vorbei!


Auch am Tag unserer Abreise läuft alles super. Wir sitzen müde im Flugzeug und freuen uns auf eine schöne Reise. Unser Sohn ist ablenkt mit allem, was es zu sehen und zu snacken gibt. Und unsere Tochter macht auch einen guten Eindruck. Sie löffelt ihren griechischen Joghurt mit Honig und Müsli, als die Maschine abhebt. Oh, das wird schön! Alle sind entspannt. 


Denkste!

müde. hunger. langweilig.


Nach 20 Minuten wird unser Mädchen unruhig. Die Snacks sind leer und sie langweilt sich. Hundemüde ist sie eigentlich auch. Keine gute Kombi. 


Es folgt ein mix aus weinen, jammern und zwischendrin einfach mal schreien. 


Für die Mutti ist das ja gar nix. Grad auch noch im Flugzeug. Wieder spüre ich die Blicke der anderen Passagiere auf mir. wie vorhin weiter oben schon hab ich ein déja vu an die zeit aus meinem artikel "eine Kindheit auf reisen".


ganz ruhig bleiben


Aber wir wollen doch was dazulernen und nicht in unseren alten, blöden Angewohnheiten hängen bleiben. Also muss mein tiefenentspannter Mann mal wieder eingreifen. Er nötigt mich zur Meditation. 


Ich atme tiiief ein. 


und wieder aus.


Eiiin.


Auuus.


Eiiin.


Auuus.


Das ganze ein paar Minuten lang. 


Ich Versuch, mich ganz auf meine Atmung zu konzentrieren. Doch manchmal merk ich auch, wie meine Gedanken abschweifen. Schnell hol ich sie zurück und lenk sie wieder auf meine atmung. 


Das ist schön. 


Meine Tochter sitzt ruhig auf meinem Schoß und spielt mit meinem Telefon. Das darf sie sonst eigentlich nicht, aber im Flugzeug darf man auch mal was, was es sonst nicht gibt. 


Ich atme immernoch. 


Eiiin.


Auuus.

Autsch! 

Scheiße! Was war denn das?


Oh, das tut weh! 

Meine Tochter hat mir mein Telefon ins Auge gewedelt. Ein feiner Schmerz. 


Heute, 6 Tage später ist es blau und meine Sonnenbrille mein bester Freund. 


Endlos lange 2 Stunden später landen wir völlig übermüdet in Lissabon. Schön hier!


endlich da. und? hat sich der stress gelohnt?


Unser Freund holt uns ab und wir düsen in die Innenstadt. Er wohnt mitten im Zentrum und kennt sich natürlich aus. Einen besseren Guide kann man gar nicht haben. 


Und er lässt sich nicht lumpen. 


Wir machen uns kurz frisch, trinken einen doppelten espresso und naschen ein Gummibärchen und dann geht’s auch schon los. Wir schlendern durch enge Gassen und vorbei an großen prachtstraßen, gesäumt von wunderschönen, mit traditionellen, bunten Fließenkacheln verkleideten Art nouveau- und art déco-Häusern.

Es ist wunderschön.

Man kann das mediterrane Leben fast riechen. Überall gibt es frischen Fisch und süße Leckereien. Die Ladentüren stehen offen und lassen die leckeren Düfte in unsere Nasen wehen.


essen, essen und nochmal essen


Nach ein paar Minuten erreichen wir unser 1. lunch-Ziel. ein wunderschönes, modern eingerichtetes Restaurant mit dachterrasse und Blick auf‘s Meer. Herzlich willkommen in Portugal! Sie haben ihr Ziel erreicht.


Wir probieren alle möglichen Leckereien und verlassen das Restaurant glücklich und völlig vollgefressen. Gut, dass das meiste Fisch war und der nicht so schwer im Magen liegt. Wir sollten noch ein bisschen Platz lassen. Aus gutem Grund …


Denn gleich gegenüber wackeln wir in ein klitzekleines Geschäft, an dem ich als Tourist wahrscheinlich vorbeigelaufen wär. Und wir probieren eine pastel de nata. Die portugiesische Süßspeise schlechthin! Und wir haben Glück. Sie wird direkt vor unseren Augen frisch zubereitet. Wir beißen also in einen mega knusprigen blätterteig und werden belohnt mit einer warmen, Vanillepudding-zimtcreme im Inneren. Dazu ein Espresso.

Mein Gott.
Ein Traum!

wo schlafen wir eigentlich?


Müde sind wir immernoch, aber wen interessiert das eigentlich!?


Am Abend fahren wir dann an unser eigentliches Reiseziel. Es geht für 1,5 Stunden in Richtung Süden. Wir fahren nach comporta. Das neue marrakech. So heißt es unter Reisenden, die gern eng mit Tradition, Land und Leuten leben und Speisen wollen, gern mitten in der Natur. 


Comporta ist ein Dorf. ungefähr 1.500 Leute leben hier. Die meisten davon Fischer. Alle anderen arbeiten in hübschen Boutiquen, am Strand oder in einem der zahlreichen, urigen spezialitätenrestaurants.


die Familie unseres Freundes besitzt seit vielen Jahrzehnten ein ferienhaus hier. Und wir dürfen drin wohnen.

 



yay! natuur!


Um uns herum nichts als Natur. Und Mücken. 

Wir befinden uns in "mosquito land".


In der Region wird Reis angebaut. Reisfelder soweit das Auge reicht. Und wir wissen ja alle: Reis schwimmt im Wasser. Und Wasser ist der lieblingsplatz der Mücken. Ein Teufelskreis. 


Aber irgendwie haben wir Glück. Wir sind sehr diszipliniert und schließen das fliegengitter schnell, nachdem wir ins Haus laufen. Wie besprühen uns regelmäßig mit autan und Bisher sind wir ziemlich verschont geblieben. Wir können richtig genießen. 


Von all den kleinen Käfern, geckos und kleinen Schlangen, die ständig vor unseren Füßen vorrüberdüsen, möcht ich eigentlich gar nicht schreiben. Ich konzentrier mich einfach drauf, sie aus meinen Gedanken zu verdrängen und mich auf die genussvolleren Dinge hier zu konzentrieren.

 

eine überraschung aus der luft


Und auch für unsere Kinder ist es hier ein Paradies. Der Strand von comporta ist der längste in ganz Europa. Da kann man endlos langflitzen, im Sand graben oder sich gegen die Wellen stellen.


Und genau dieser Strand war an unserem 2. Tag hier in Portugal der Ort einer ganz besonderen Überraschung. 

Ich hab ja schon in meinem Artikel ‚hoch soll er leben!‘ erzählt, wie wichtig uns die Geburtstage unserer Kinder sind und dass wir diese besonderen Tage natürlich gern auch gebührend feiern. 


Unsere Tochter ist hier in Portugal 2 Jahre alt geworden.


Ihr Patenonkel konnte leider nicht da sein, also hat er ihr kurzerhand eine Geburtstagsüberraschung an den Strand geschickt. Wir telefonierten grad mit ihm, als er uns sagte, dass er uns eine Nachricht im Himmel hinterlassen hätte. Ich dachte nur: "was soll denn so ein Quatsch!? Nachricht im Himmel … genau." er blieb aber hartnäckig und sagte, dass er das echt ernst meinte und wir doch mal schauen sollten.


Und tatsächlich. 


In einigen hundert Metern Entfernung konnten wir ein Flugzeug sehen. Und es zog irgendwas dunkles hinter sich her. 


Der Patenonkel unserer Tochter gratulierte ihr per luft-post.

Ok.
Wow!
Einfach wow!


was bleibt, ist die erinnerung


Sowas hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Wir haben uns so gefreut.

Und bei unserer Tochter hinterließ die Aktion auch Eindruck. Sie hob am Abend im bett noch den Arm und machte flugzeuggeräusche dazu.


Diese Reise hielt bisher schon so viele wundervolle, unvergessliche und aufregende Momente bereit. Wir sind so froh, hier zu sein. Und ja, es ist natürlich auch anstrengend. Of course! 


Auch, weil die Zeit für unsere Reise einfach richtig ist. Mein Mann schreibt aktuell seine Abschlussarbeit für sein mba-Studium und ist schon gut vorangekommen. Er muss also nur 2-3 kleine Hausarbeiten schreiben, während wie hier sind. Und wir sind nicht allein.


allein sind wir doch sowieso nie


Wir haben Freunde hier und reisen als Gruppe. In 2 Tagen werden 3 weitere Freunde zu uns stoßen, die uns auch liebend gern mal mit unseren Kindern unter die Arme greifen. 


Natürlich sind wir nie wirklich allein und so einen Urlaub mit Freunden muss man auch wollen, aber ich denk, wenn man sich mental gut drauf eingestellt, dann ist das eine richtig feine Sache. Und jeder bekommt auch mal seine Zeit allein, wenn er das gern möchte. Wir genießen es sehr.


Und das schönste daran: das ist alles nur der Anfang. Wir sind gerade erst angekommen und werden 2 Wochen bleiben. Von nun an gibt es jeden einzelnen Tag feinstes essen, Sonne, Strand, Meer und Zeit mit Freunden. Aufregende Ausflüge, tolle Fotomotive, leckere drinks und neue Erinnerungen.


Einfach Urlaub!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert