keine zeit zum warten.

wie mich das warten in der schwangerschaft nervt

es hat mich in meinen ersten beiden schwangerschaften schon genervt. jeeedes mal diese endlos langen wochen bis zur nächsten untersuchung. dieses mal ist es aber irgendwie besonders schlimm.
wir erwarten unser drittes kind. unser test am silvesterabend war positiv. 

ungeduld ist mein zweiter vorname

und nun?

nun heißt es wieder warten. warten auf unseren ersten ultraschall. ich möchte doch nur wissen, ob das kleine herzchen schon kräftig schlägt. aber ich muss noch eine ganze woche warten. wahnsinn - 7 tage. die werden sicher niemals vergehen. hahaha. ich weiß, wie doof das klingen muss, aber hey, ich würd’s einfach gern heute schon wissen, dass alles i.o. ist.

ich merk nix

ich weiß, in welch glücklicher position ich bin. meine ersten beiden schwangerschaften verliefen ohne jegliche probleme oder wehwehchen. es ging mir nie besonders schlecht, ich konnte immer überall mitmachen und alles durchziehen. meistens bis kurz vor schluss, aber da hatte ich dann auch wirklich keine lust mehr.

diese typischen schwangerschaftsanzeichen wie übelkeit, übermäßig ausgeprägte müdigkeit oder irgendein ziehen im unterleib kenn ich so nicht. ich hatte mal dies, mal das, aber nie besonders stark. ich hatte jedoch immer im gefühl, dass alles ok ist und es so wird, wie es werden soll. wir reden da aber erstmal nur von der frühschwangerschaft. also für mich sind das die ersten 12 wochen. das 1. trimester.

schwanger mit 2 kleinkindern - das muss man doch merken!

dieses mal aber bin ich bissl unruhig. mein erster termin ist kommende woche - noch 7 tage warten. und ich spüre einfach absolut nichts. NULL. kein ziehen. keine übelkeit. keine müdigkeit. keine essensgelüste. NICHTS.

warum es mich wundert? naja - ich hab ja schon 2 kinder. sie sind fast 4 und eineinhalb. sehr aktiv und manchmal eine ganz schöne herausforderung. ich hab sie 2 tage die woche beide zuhause und 1 tag lang unsere kleine tochter allein.

meine tochter möchte oft auf meinen arm - das sind immerhin jedes mal 12 kg. ich bin ständig auf achse - habe tagelang kaum eine pause. und die tage ziehen sich von ca. 8:00 uhr bis mindestens 21:00 uhr. wenn alles in seiner geregelten bahn verläuft, schlafen dann beide und das haus schaut wieder wohnlich aus. dann mach ich feierabend. da muss man sich doch schwach fühlen, wenn man schwanger ist, oder!? das muss man doch merken!

und ja - das wird alles noch kommen. und davor graut mir, ehrlich gesagt, auch. ich weiß ja, wie es ist, schwanger zu sein und aber bereits schon ein kleines kind zuhause zu haben. ich glaub, ich hab einfach keine zeit - keine zeit zum warten.

keine zeit für mich selbst

vor knapp 2 jahren bin ich ja ohne meinen mann, dafür mit unserem sohn in die schweiz umgezogen und war die ersten 6 wochen allein mit ihm. wie oft ich da an meine körperlichen und mentalen grenzen gekommen bin? ich hab aufgehört, zu zählen.

ich fand es unglaublich hart.

an manchen tagen konnte ich mich selbst nicht leiden, habe nicht in den spiegel schauen können. um mich selbst konnte ich mich in dieser zeit überhaupt nicht kümmern. dafür war einfach keine zeit und kein platz. meine aufmerksamkeit lag auf meinem sohn und darauf, dass die umzugskisten sich nicht allein ausräumen. wenn ihr mehr über unseren umzug in die schweiz wissen wollt, dann schaut doch mal bei “ich hatte angst, einfach angst.” vorbei.

meine kinder dürfen jetzt gern selbstständiger werden

dieses mal setzen wir noch einen drauf: dieses mal hab ich 2 [!!] kleine kinder, die ihre mama brauchen und mit sicherheit auch nach ihr rufen werden, während die sich wahrscheinlich am liebsten auf die couch legen und nix mehr machen will. aber nein, das wird nicht passieren. meine kinder müssen spätestens um 10:30 uhr raus, sonst brennt die hütte. also muss ich auch mit raus - ob ich will oder nicht.

nun ist es ja bei uns so, dass unser großer sohn viel freiheit von uns genießt. erst letzte woche fragte er mich am morgen, ob er denn bitte allein in die kita laufen dürfe. ich hab kurz überlegt und sagte dann: “ok, kannste machen. aber du läufst bitte auf direktem weg in die kita. nirgendwo anders hin. ich komm dann gleich mit deiner schwester und dem kinderwagen hinterher.” gesagt, getan. er ist ohne umwege in seine kita gelaufen. als ich ankam, hatte er sich schon ausgezogen und spielte bereits mit seinen kleinen freunden.

ich muss zugeben: dieser moment, als ich sah, dass er den weg wirklich allein gemeistert hat, hat mir ein bissl was von meiner angst genommen. er wird zwar bald erst 4, aber er kann mich schon bei so vielen sachen unterstützen. natürlich darf er immer noch auch kind sein und wird seine emotional schwierigen momente haben. aaaber ich weiß, dass ich ihm auch mal was übertragen kann, was ich grad nicht schaffe.  

es ist alles nur im meinem kopf

und nebenher bin ich schwanger und habe stääändig diese gedanken im kopf, ob denn auch wirklich alles gut ist mit dem kleinen wissen in meinem bauch. diese ersten wochen machen mich dieses mal wirklich ein bissl wahnsinnig. diese zeit, bis man das babylein im 2. trimester dann langsam spüren kann. diese ungewissheit. unsicherheit. hoffnung. aber am ende ist es doch - wie so vieles - alles nur in meinem kopf. ich bin mama. ich funktioniere, wenn ich muss und auch dieses mal wird alles gut gehen. zusammen schaffen wir das!

frage an euch: gibt es 3-fach-mamas unter euch, die mir mein kopfkarussell ein bisschen bremsen können? wie war eure dritte schwangerschaft? ich will doch nur hören, dass alles gar nicht so schlimm werden wird.