ich brauch hilfe, sagt mein mann.

ab ca. 17.30 uhr sind meine nerven gespannt wie ganz dünne drahtseile. eigentlich jeden tag. die abendessenszubereitungszeit - für mich die kritischste zeit des gesamten tages. die kinder sind müde. ich bin müde. alle sind müde. fix und fertig und erschöpft und manchmal noch aufgedreht von den ereignissen des tages. papa ist zu diesem zeitpunkt noch nicht zuhause oder arbeitet noch im büro.


gefährliche situationen gibt es immer wieder


damit es bald was zu essen gibt, versuch ich, mit einem unserer japanischen samurai-schwerter [unsere messer sind wirklich scharf!] zwiebeln, paprika oder tomaten zu schneiden. meine kleine tochter trägt dann meistens ihr kleine 3-stufen-treppe zur arbeitsplatte hin und klettert hoch, damit sie sehen kann, was ich da mach.

nun ist sie ja noch klein und liebt es, zu essen. also greift sie nach den kleinen stückchen, die ich mit der scharfen klinge beiseite schieb.

das ist natürlich mehr als gefährlich und ich sag ihr das auch. irgendwann ist dann aber einfach mal gut und zu diesem zeitpunkt des tages fehlt mir dann leider oft die geduld und mein stresslevel hat ohnehin schon seinen zenit erreicht. also werd ich laut.

manchmal hilft’s was.
manchmal nicht.

eines ist aber sicher: es ist anstrengend. ich fühl mich danach richtig bescheiden und das essen wird deshalb auch nicht schneller fertig.

manchmal schaff ich es, meine tochter in ihr zimmer zu tragen, damit sie in der zwischenzeit dort spielen kann und ich in der küche meine ruhe hab. klappt leider nicht immer. in 8 von 10 fällen kommt sie einfach wieder zurückgeflitzt. mama? da? und da sind sie wieder, die kleinen fingerchen. ich atme tief durch.


ein bisschen fernsehen ist total ok - und entspannt die angespannte mama


wenn du dich jetzt fragst, was mein sohn in der zeit macht: ich bin ehrlich, mit ihm mach ich’s mir manchmal “einfach”. er darf, bis das essen fertig ist, fernsehen. er schaut gern englische kinderprogramme auf netflix. für uns als eltern ist das total ok, weil er dabei wenigstens auch noch was lernt: englisch. 


nach dem mahl ist vor dem bett


sobald das essen dann zubereitet ist und auf dem tisch steht, geht es wieder bergauf, denn ab dann beginnt unsere routine. wir haben nicht viele tagesabschnitte, die bei uns immer gleich verlaufen, aber der abend schon. und das lieb ich. 

die kinder wissen ganz genau: nach dem essen geht’s direkt ins bad. umziehen, zähneputzen und ab ins bett. es ist dann meistens so halb 8 und mittlerweile sind wir ein eingespieltes team. es klappt alles reibungslos. gut, beim umziehen wird’s ab und zu nochmal laut - da testen die kinder gern nochmal, wie viele nerven ich noch übrig hab.

ich komm oft an meine grenzen. meistens zur immer gleichen tageszeit oder in immer ähnlichen situationen. mir ist dann oft, wie weglaufen. aber das geht halt einfach nicht. ich muss und will da sein. muss funktionieren. in meinem artikel "
manchmal würd ich gern ..." hab ich schonmal erzählt, was ich mach, wenn mein maß mal voll ist. schau doch mal rein!


du sollst auch mal urlaub machen, schatz


vor 2 jahren, als mein zweites kind gerade geboren war, planten wir eine reise. wir wollten für 2 wochen in die ferien fliegen, als meine tochter gerade 7 wochen alt. ok, schön. mein mann meinte dann zu mir, dass er sich wünscht, dass ich auch urlaub machen kann und er deshalb eine mega idee hätte. wir könnten doch jemanden mitnehmen, der sich im urlaub um eines der kinder oder gar beide kümmert, damit ich auch mal die fuße hochlegen kann.

nun bin ich ja jemand, der durchaus gern mal verantwortung abgibt. aber am liebsten an menschen, die ich schon ne weile kenne und auch gern hab. im besten fall finden auch meine kinder die andere person ganz toll. 

aber gut, lass es uns doch einfach mal versuchen. vielleicht wird es ja megaschön. meine erste idee war sofort: eine nanny. wir brauchen eine nanny. vielleicht kann sie ja dann auch öfter mal bei uns vorbeikommen, damit ich mal was erledigen kann, wenn beide kinder zuhause sind. win-win!



unsere nanny


wir wollten es richtig machen und eine gute nanny haben. also nahm ich kontakt zu einer agentur hier in der schweiz auf. sie hatte online gute referenzen von verschiedenen familien und die website machte auch einen vertrauenswürdigen eindruck.

auf meine anfrage bekam ich recht schnell einen rückruf und führte ein nettes gespräch mit der agenturinhaberin.

ich erzählte ihr, wer wir sind und wen wir suchen. vorrangig erstmal für die reise. 
wir fliegen ans meer, unsere tochter ist 7 wochen alt, unser sohn liebt es, den ganzen tag zu schwimmen.
wir brauchen jemanden, der auch mal auf den tisch hauen kann, wenn er seine grenzen austestet.

ok, meinte die agenturleiterin. sie hat die perfekte kandidatin für uns. super! wir luden sie direkt am nächsten tag ein. sie war sehr freundlich, höflich, ein wenig schüchtern und sprach sehr leise. ich dachte, das ist schon ok, sie ist halt aufgeregt und sagte ihr den job zu. ich fand sie gut. 



ein wasserscheuer rettungsschwimmer


2 tage später flogen wir in richtung mittelmeer.
dort angekommen, wollte unser sohn direkt in den pool springen und ich bat sie darum, doch bei ihm zu bleiben, bis ich meine tochter gestillt hätte.

als ich fertig war, ging ich zum pool und schaute nach den beiden. mein sohn testete jede grenze bei ihr. sie wirkte ein wenig hilflos und ging auch nicht wirklich auf seinen wunsch ein, mit ins wasser zu kommen.
am nächsten tag das gleiche bild und dann dämmerte es mir: sie konnte nicht schwimmen.

mein gott, sie sagt einen job am mittelmeer zu und kann nicht schwimmen? und warum hab ich sie das nicht gefragt? man geht ja einfach davon aus, dass heutzutage jeder schwimmen kann. aber dem ist einfach gar nicht so. auweia!



ohne autorität geht’s nicht


das war der erste schwere dämpfer. und der zweite folgte zugleich …

unser sohn mag menschen, die so sind, wie seine eltern: selbstbewusst. ein bisschen verrückt. jemand, der viel spaß mitmacht, aber auch klipp und klar sagt, wenn es zu viel ist. unsere nanny war ein lowtalker. sie sprach so leise, dass wir sie kaum verstanden. 


mein mann hatte das bereits erkannt, als sie uns zuhause besuchte. ich hatte es als aufregung abgetan. aber nein, sie war einfach so. es war ihre natur. und unser sohn hat es schamlos ausgenutzt. sie war ihm nicht gewachsen. 

am 3. tag kam sie zu mir und meinte, sie möchte wieder nach hause fliegen. sie fühlt sich nicht mehr wohl. wir leider auch nicht, also haben wir sie gehen lassen und ab dann sind wir wieder selbst mit unserem sohn in den pool gehüpft.



neue chance, neues glück? unsere babysitter


zurück zuhause sah mein mann mich jedoch fast jeden abend am limit und meinte, ich brauch hilfe. wir versuchen es einfach nochmal. es gibt doch auch babysitter. wir wissen ja jetzt, wie sie oder er sein muss und können gezielt nach unserem traumsitter suchen. 

wir hatten in den folgenden wochen und monaten immer mal wieder verschiedene personen da, die wir über babysitting24.ch gefunden hatten.


die meisten [guten und für uns passenden] kandidaten waren aber bereits auf lange zeit von anderen familien reserviert und somit nicht verfügbar.

eine abiturientin, die bis zum start ihres studiums ein bisschen was dazu verdienen wollte, kam ein paar mal zu uns, wenn ich termine hatte.
unser sohn liebte sie. und wir sie auch.

aber sie ging halt irgendwann studieren und war weg.

alles in allem waren unsere online-babysitten für mich persönlich zu viel hin und her. immer wieder neue gesichter für meine kinder. das möchte ich nicht.

 

alle guten dinge sind 3 - vielleicht wird’s ein au-pair?


nun wurde meine tochter letzen sommer 1 jahr alt und hatte mir fest vorgenommen, dann wieder damit zu beginnen, zu arbeiten. ich wollte schreiben. zum schreiben braucht man zeit. und ruhe. alles nahezu unmöglich mit kleinkind im haus.

als jugendliche hatte ich davon geträumt, für 1 jahr als au-pair in die usa zu gehen, hatte es aber nie gemacht. man musste jeder agentur einen gewissen betrag vorweisen [ich glaub, das waren damals 5.000 €], den man angespart hatte für den notfall. diesen betrag hatte ich aber bis dato nicht erreicht, also konnte ich nicht fliegen.

nun brauch ich aber jemanden, der mir den rücken freihält, damit ich arbeiten kann. möglichst flexibel. hey, ein au-pair wär doch cool! von freundinnen, die selbst mal au-pair waren, hab ich schon oft gehört, dass sie noch heute - nach vielen jahren - mit ihren gästefamilien in kontakt sind. das ist doch toll. das will ich auch! wenn ich schon selbst kein au-pair sein konnte, dann will ich wenigstens einem mädchen die chance geben, ihren traum erfüllt zu bekommen. 

werden wir unser perfektes au-pair finden und endlich ein happy end erleben? ich erzähl’s euch. bleibt ganz gespannt. nächsten montag geht’s weiter!


2 Replies to “ich brauch hilfe, sagt mein mann.”

  1. über die überschrift dieses blogs musste ich ziemlich lachen..:-D

    und ich bin gespannt auf die nanny story! 😉

    herzliche grüße von stef

  2. hallo meine liebe stef!

    hahaha – das freut mich, dass dich schon allein die headline zum lachen bringt. da hab ich doch schon viel erreicht. 🙂

    noch 2x schlafen, dann bekommst du meine nanny-story. 😉

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